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Bordeaux Jahrgang 2023 gefährdet durch Mehltau-Katastrophe

Seit Wochen spielt in Frankreich das Wetter verrückt, sodass bereits der Blick in die Wetter-App auf dem Smartphone für eine düstere Stimmung gesorgt hat. Beispielsweise sind die Niederschläge im Vergleich zum Vorjahr stark gestiegen, was natürlich auch Auswirkung auf die relative Luftfeuchtigkeit hat. Und aufgrund eigener Erfahrungen aus unserem Weinberg, war mir bewusst, dass der Bordeaux Jahrgang 2023 zu kämpfen hat. Doch mit einer derartigen Nachricht habe ich nicht gerechnet…

Die Landwirtschaftskammer des Département Gironde hat eine alarmierende Pressemitteilung veröffentlicht, laut der rund 95 Prozent der eigens überwachten Weinberge unter falschem Mehltau leiden, einer Pilzkrankheit, die das Laub angreift und die Beeren vertrocknen lässt. „Einige Winzerinnen und Winzer haben bereits alles verloren“, erklärt Laurent Bernos, Leiter der Abteilung Weinbau und Wein. Weiter heißt es, dass man bereits in Kontakt mit den Berufsverbänden sei, um Entschädigungen für die Winzerinnen und Winzer zu ermöglichen.

Doch was bedeutet die Mehltau-Katastrophe für den Bordeaux Jahrgang 2023? Und wie wirkt sich die Epidemie auf den Genuss bzw. die Weinpreise aus?

Château Cheval Blanc - Weingut 2023 - Merlot-Reben 1

Der Bordeaux Jahrgang 2023 muss einige Rückschläge hinnehmen

Bereits die En Primeur-Verkostung im April hat deutlich gemacht, wie sehr sich der Klimawandel auf die Weine aus dem Bordeaux auswirkt. Na klar, viele Wein-Kritiker sprechen von einer „Sensation“ bzw. einem echten „Jahrhundertjahrgang“, doch bei all der Superlative dürfen die deutlich geringeren Erträge und der damit verbundene Preisanstieg nicht in Vergessenheit geraten. Hinzu kommt, dass die Rebsorte Merlot in 2022 ihre Stärken ausspielen konnte, doch das dürfte sich in diesem Jahr ändern.

Laut Pressemitteilung ist derzeit vor allem die Rebsorte Merlot von der Mehltau-Katastrophe betroffen. Zwar habe sich die Krankheit vielerorts auch bereits auf den Cabernet Sauvignon ausgebreitet, doch hält sich der Befall noch in Grenzen. Und auch wenn dies nicht der erste Rückschlag ist, den das Bordelais in Sachen Mehltau zu verkraften hat, so dürfte dennoch klar sein, dass die Wein-Preise für den Bordeaux Jahrgang 2023 weiter steigen werden.

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