Château Figeac ist eine Ikone des rechten Ufers im Bordeaux und wurde im Jahr 2022 als Premier Grand Cru Classé A klassifiziert. Das Weingut umfasst insgesamt 54 Hektar, davon sind 40 Hektar mit Reben bepflanzt. Es befindet sich im äußersten Nordwesten der Appellation Saint-Émilion nahe der Grenze zu Pomerol.
Die Ursprünge von Château Figeac reichen bis in die Römerzeit zurück, als an dieser Stelle ein Landgut namens „Figeacus“ existierte. Im 17. Jahrhundert kam das Weingut in den Besitz der Familie Carle, deren Mitglied François de Carle von König Ludwig XIV. zum Bürgermeister von Saint-Émilion ernannt wurde. Nach mehreren Besitzerwechseln erwarb Henri de Chevremont das Gut im Jahr 1892, dessen Enkel Thierry Manoncourt 1947 die Leitung übernahm und das Gut zurück an die Spitze der Bordeaux-Weingüter führte.
Die Weinberge zeichnen sich durch bis zu sieben Meter tiefe Kiesablagerungen aus, die in Saint-Émilion eine Seltenheit darstellen. Dieses besondere Terroir begünstigt den Anbau der Rebsorten Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Merlot. Die Kiesböden bieten eine hervorragende Drainage und reflektieren die Wärme, sodass die Reben unter optimalen Bedingungen gedeihen können.
Im Keller von Château Figeac werden traditionelle Methoden mit moderner Technik kombiniert. Die Trauben werden sorgfältig von Hand gelesen und selektiert, bevor die Gärung in Eichenfässern und Edelstahltanks erfolgt. Der Ausbau der Weine dauert bis zu 20 Monate in 100-prozentig neuen Barriquefässern. Auf eine Filtration wird verzichtet, um die natürlichen Aromen und die Struktur der Weine zu bewahren.
Die Weine des Gutes sind bekannt für ihre Fruchtigkeit, Tiefe und Komplexität und ähneln aufgrund des hohen Anteils an Cabernet-Sorten eher den Weinen aus dem Médoc. Das Angebot wird durch den Zweitwein „Petit Figeac“ ergänzt. Jährlich werden etwa 160.000 Flaschen produziert, die weltweit von Kennern und Liebhabern geschätzt werden.