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Bordeaux 2023: Sehr gute Qualität und starke Preissenkungen

Die diesjährige Bordeaux Subskription 2023 ist in vollem Gange! Bereits wenige Tage nach unserem Verkostungsbesuch auf den Châteaus am linken und rechten Ufer hat die Kampagne für das Erntejahr 2023 begonnen. Im Gegensatz zum Vorjahr zieht sich die Bordeaux Subskription 2023 nicht über zwei Monate hin, sondern fokussiert sich auf einen kompakten Zeitraum von wenigen Wochen.

Während diese Neuerung für mich einige schlaflose Nächte bedeutet, gerade nach der Übernahme des Subskriptionsgeschäfts von Weinhandel Diehl, wirst Du mit Sicherheit die ein oder andere Fragen zum neuen Jahrgang haben. Allem voran dürfte sich Dir die Frage stellen, ob es sich überhaupt lohnt, den neuen Jahrgang zu subskribieren?

Bevor ich in den kommenden Tagen die rund 2.500 Bilder bearbeite und meinen Reisebericht von der diesjährigen En Primeur-Verkostung schreibe, möchte ich mit diesem Artikel den neuen Bordeaux Jahrgang 2023 für Dich analysieren. Nachfolgend findest Du meine Top 3 Erkenntnisse zur laufenden Kampagne.

Meine Top 3 Erkenntnisse zur Bordeaux 2023-Kampagne

Als Hobby-Winzer verfolge ich nicht nur die Temperaturverläufe der einzelnen Regionen, sondern probiere auch so viele Informationen und Daten über die Châteaus und Weinberge zu sammeln, wie möglich. So habe ich nicht nur über die Mehltau-Katastrophe im Juli 2023 berichtet, sondern im Januar eine erste Einschätzung zum Bordeaux Jahrgang 2023 abgegeben.

Entsprechend meiner gesammelten Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr konnte ich die diesjährige Bordeaux-Reise (En Primeur) sowie die über 500 Wein-Verkostungen deutlich gezielter angehen. Dabei haben sich folgende drei Punkte für mich herauskristallisiert:

1. Die Qualität des Bordeaux Jahrgangs 2023 ist gut bis sehr gut

Der Jahrgang 2023 hat sich bei unserer Verkostung auf den Châteaus gut bis sehr gut präsentiert. Die Weine waren sehr heterogen, sodass keine klare Zuordnung bzgl. der Qualität zu einer bestimmten Appellation möglich war. Viel mehr kam es in diesem Jahr auf das Know-how der Winzer/-innen an. Es ging darum, das Terroir optimal zu beherrschen und die nötigen personellen Ressourcen zur entsprechenden Zeit im Zugriff zu haben.

Was die Bewertungen angeht, so glaube ich, dass James Suckling mit seinen Bewertungen (137 Bewertungen ≥ 95 Punkte) deutlich zu hoch liegt. Für meinen Geschmack (92 Bewertungen) liegt William Kelley, Chefredakteur Wine Advocate, mit 87 Bewertungen dann deutlich dichter an der Wahrheit.

2. Die Preise der Premier Grand Cru Classé sinken um bis zu 40 Prozent

Nachdem der „Geist“ aus der Flasche gelassen wurde, bleibt natürlich die Frage der angekündigten Preisgestaltung – und das Ergebnis ist mehr als erfreulich. So haben sich bisher viele der Weingüter an den Maßstab „Jahrgang 2019“ gehalten und die Preise (Ex-Négociant) stark reduziert. Beispielsweise sind mit Château Haut-Brion und Château Lafite-Rotschild zwei Premier Grand Cru Classé um bis zu 40 Prozent günstiger als noch in 2022 zu haben.

Zwar läuft die Kampagne noch, doch mit Blick auf die Preisgestaltung dürfte sich die Bordeaux Subskription 2023 auf jeden Fall lohnen. Unabhängig davon gehe ich davon aus, dass die Weine, bei einer derartigen Qualität, zum Großteil deutlich teurer sein werden, wenn sie ab 2026 im Handel sind.

3. Die Trinkfreudigkeit der frischen Weine bei weniger Alkoholgehalt

Außerdem weist der neue Jahrgang eine außerordentliche Trinkfreudigkeit auf und hat gleichzeitig rund 1,0 Promille weniger als noch im Vorjahr. Dementsprechend war mir bereits nach der zweiten Verkostung auf Vieux Château Certan klar, dass es in diesem Jahr schwer sein wird, die Weine nicht zu trinken.

Vor allem die Rotweine waren von einer unheimlichen Frische bestimmt, die in Verbindung mit einer tollen Fruchtaromatik und ausgereiften Tanninen für ordentlich Lebendigkeit im Glas gesorgt hat. Davon haben aus meiner Sicht vor allem Weine wie Château Pontet-Canet oder Château Les Carmes Haut-Brion profitiert, die trotz ihrer frühen Trinkreife ein ideales Alterungspotential mit sich bringen.

Solltest Du noch Fragen zum neuen Jahrgang sowie zur Bordeaux Subskription 2023 haben, dann melde Dich gerne bei mir. Doch bis dahin wünsche ich Dir viel Freude bei den sommerlichen Temperaturen und tolle Genussmomente!

© Bilder: Kim-Christopher Granz, SelteneWeine.de

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