Hohe Nachfrage: Der LVMH-Gruppe geht der Champagner aus
Es ist bekannt, dass sich Weine aus dem Bordeaux oder Burgund speziell in Krisenzeiten als Investment lohnen, doch zum Jahresende nimmt vor allem der Markt für Premium-Champagner an Fahrt auf: „Das Jahr 2022 ist ein fantastisches Jahr für Champagner.“
„Uns gehen die Vorräte aus“, sagte der Chief Executive von Moët Hennessy, Philippe Schaus, in einem Interview mit dem US-TV-Sender Bloomberg Television im Rahmen des New Economy Forum in Singapur. Grund hierfür seien vor allem die weltweit nachlassenden Corona-Beschränkungen, ist sich Schaus sicher und macht auf eine „höhere Nachfrage nach Luxus, Genuss und Reisen“ aufmerksam.
Die steigende Nachfrage sowie der Umsatzzuwachs wird auch in den der LVMH-Gruppe veröffentlichen Zahlen für das 3. Quartal 2022 deutlich: Der Geschäftsbereich „Wines & Spirits“ verzeichnete laut der Pressemitteilung in den ersten neun Monaten einen Umsatzzuwachs von 23 Prozent. Grund hierfür sei nicht nur die exzellente Arbeit in den einzelnen Häusern, sondern auch die exklusiven Partnerschaften mit Künstlern wie Lady Gaga und Lenny Kravitz.
Auf der anderen Seite macht das Ende des Interviews jedoch deutlich, dass die prickelnden Zeiten für den Champagner schon bald vorbei sein könnten: Der Frage bzgl. des künftigen Markpreises für eine Flasche Champagner weicht Philippe Schaus gekonnt aus und spielt lediglich auf die steigenden Kosten an, ohne jedoch konkret zu werden.
Grund genug, um abschließend noch einmal einen Blick auf den Markt sowie den Liv-Ex „Champagne 50“-Index zu werfen und der Frage nachzugehen, ob es sich lohnt, die derzeitige Wertsteigerung auf Grund der hohen Champagner-Nachfrage zu monetarisieren?
Die Preise für Champagner der LVMH-Gruppe wie Dom Pérignon und Krug Champagne steigen
Mit Blick auf den Liv-Ex Champagne 50-Index wird deutlich, dass die Champagner der LVMH-Gruppe derzeit sechzehn der fünfzig meistgehandelten Champagner des Index ausmachen. Insgesamt beträgt der Wertzuwachs im vergangenen Jahr (1yr) sagenhafte 42,7 Prozent, wobei der Zuwachs in diesem Jahr, von Januar bis November rund 24,8 Prozent (YTD) beträgt.
Somit setzt sich der Trend, den Robert Parker bereits im Jahr 2018 prognostiziert hat, weiter fort: „Champagner – ein Anlagevermögen.“ Doch was heißt das genau für die erlesenen Champagner der LVMH-Gruppe?
Der Preis für Dom Pérignon Vintage-Champagner steigt im Durchschnitt um 17,39 Prozent
Bei genauerer Betrachtung und Verifizierung unterschiedlicher Datenquellen ist der europäische Preis für den klassischen Jahrgangs-Champagner aus dem Hause Dom Pérignon im Durchschnitt um 17,39 Prozent gestiegen. Im Detail bedeutet das, dass der Preis pro Flasche (750 ml) im Januar 2022 noch bei rund 230,00 Euro lag, wobei sich dieser aktuell (Anm. d. Red.: November) bei rund 270,00 Euro einpendelt.
Krug Vintage-Champagner steigen um 68,01 Prozent und übertreffen Erträge an Börsen
Ganz anders hingegen sieht es bei den handverlesenen Vintage-Champagner aus dem Hause Krug aus, denn hier ist der Preis im europäischen Durchschnitt um rund 68,01 Prozent bzw. von 357,00 Euro pro Flasche (750 ml) auf 583,00 Euro gestiegen – und das ist deutlich mehr als der Goldpreis sowie die die meisten Aktienindizes.